Nährstoffe für Cannabispflanzen – Was sie wirklich brauchen in Wachstum und Blüte

Veröffentlicht am 23. April 2025 um 11:00

Einleitung

Die optimale Versorgung mit Nährstoffen ist entscheidend für die Gesundheit, das Wachstum und den Ertrag deiner Cannabispflanzen. Doch nicht jeder Dünger ist gleich – und nicht jede Phase verlangt das Gleiche. In diesem Artikel erfährst du, welche Nährstoffe Cannabispflanzen wann brauchen, wie sich Mängel äußern und wie du gezielt düngst – ob mit mineralischem oder organischem Dünger.

1. Die Phasen im Überblick: Wachstum & Blüte

Cannabis durchläuft zwei zentrale Entwicklungsphasen:

  • Vegetative Phase (Wachstum): Fokus auf Wurzelbildung, Blattmasse, Triebwachstum

  • Generative Phase (Blüte): Fokus auf Blütenproduktion, Harzbildung, Aromaentwicklung

Jede Phase erfordert ein angepasstes Nährstoffverhältnis.

2. Die drei Hauptnährstoffe (Makronährstoffe)

Die Grundnahrung besteht aus dem sogenannten NPK-Dreieck:

Nährstoff Funktion Benötigt in PhaseN (Stickstoff) Wachstum, Blattbildung, Proteinsynthese Vor allem in der VegiP (Phosphor)Wurzelbildung, Energie, BlütenbildungÜbergang & Blüte K (Kalium)Wasserhaushalt, Zellfestigkeit, Harzbildung Stark in der Blüte

Beispielhafte NPK-Verhältnisse:

  • Vegi-Phase: 3-1-2 oder 2-1-3

  • Blüte-Phase: 1-3-2 oder 1-4-5

3. Sekundäre Nährstoffe und Mikronährstoffe

Neben NPK benötigt Cannabis weitere Elemente:

▶ Sekundär:

  • Calcium (Ca) – Zellwandstabilität

  • Magnesium (Mg) – Chlorophyllbildung

  • Schwefel (S) – Proteinsynthese

▶ Mikro:

  • Eisen (Fe), Zink (Zn), Mangan (Mn), Bor (B), Kupfer (Cu), Molybdän (Mo)

Mangelerscheinungen in Mikronährstoffen sind oft schwerer zu erkennen – regelmäßige Kontrolle des pH-Werts ist essenziell (Erde: 6.0–7.0, Hydro: 5.5–6.5).

4. Organische vs. mineralische Düngung

Beide Systeme haben Vor- und Nachteile:

▶ Organisch:

  • Langsame, natürliche Nährstofffreisetzung

  • Fördert Bodenleben & Aroma

  • Weniger Überdüngungsrisiko

Beispiele: Wurmhumus, Komposttee, Bat Guano

▶ Mineralisch:

  • Schnelle Wirkung, präzise Steuerung

  • Gut für Hydroponik & Coco

  • Höheres Risiko bei falscher Dosierung

Beispiele: HESI, Canna, BioBizz (mineralisch & organisch gemischt)

5. Nährstoffbedarf in der Vegi

Ziel: Starkes Wurzelsystem, kräftige Triebe, gesunde Blätter

▶ Typisches Schema:

  • N hoch, P und K moderat

  • Stickstoff ist zentral für Blattgrün

  • Regelmäßige Düngung alle 5–7 Tage oder bei Bedarf

  • Nährlösung nach EC-Wert anpassen (ca. 0.8–1.2 in Erde)

▶ Symptome bei Mangel:

  • Hellgrüne bis gelbe Blätter (Stickstoffmangel)

  • Wachstumsstopp, blasse Blattadern

6. Nährstoffbedarf in der Blüte

Ziel: Große, dichte Buds mit viel Harz

▶ Typisches Schema:

  • Stickstoff reduzieren

  • Phosphor & Kalium steigern

  • Blütestimulatoren oder Booster optional

▶ Symptome bei Mangel:

  • Kleine Buds, langsame Harzbildung (P-Mangel)

  • Schwache Struktur, Anfälligkeit (K-Mangel)

▶ Achtung:

Überdüngung kann zur Nährstoffblockade führen – weniger ist manchmal mehr!

7. Spülen (Flushen) vor der Ernte

In den letzten 7–10 Tagen vor der Ernte empfiehlt sich das Spülen mit klarem Wasser, um Rückstände aus dem Medium zu entfernen. Das verbessert:

  • Geschmack

  • Verbrennungseigenschaften

  • Reinheit des Endprodukts

Flush bei mineralischer Düngung: besonders wichtig.
Bei organischem Anbau: meist nicht nötig, aber optional möglich.

Problem Ursache Lösung Gelbe Blätter oben Eisenmangel, pH-Problem pH-Wert prüfen, Chelate nutzen Braune Blattspitzen Überdüngung (Salzstress)Spülen, EC-Wert senken Blattadern grün, Fläche gelb Magnesium Mangel Bittersalz geben (MgSO₄) Krumme, verbrannte Ränder Kalium- oder Calciummangel CalMag-Zusatz verwenden

9. Fazit

Ein ausgewogenes Nährstoffmanagement ist entscheidend für gesunde, produktive Cannabispflanzen. Während Stickstoff im Wachstum dominiert, sind Phosphor und Kalium in der Blütephase unerlässlich. Wer zusätzlich auf pH-Wert, EC-Kontrolle und die Wahl der Düngemethode achtet, wird mit gesunden Pflanzen und hochwertigem Ertrag belohnt.

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