Einleitung
Die optimale Versorgung mit Nährstoffen ist entscheidend für die Gesundheit, das Wachstum und den Ertrag deiner Cannabispflanzen. Doch nicht jeder Dünger ist gleich – und nicht jede Phase verlangt das Gleiche. In diesem Artikel erfährst du, welche Nährstoffe Cannabispflanzen wann brauchen, wie sich Mängel äußern und wie du gezielt düngst – ob mit mineralischem oder organischem Dünger.
1. Die Phasen im Überblick: Wachstum & Blüte
Cannabis durchläuft zwei zentrale Entwicklungsphasen:
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Vegetative Phase (Wachstum): Fokus auf Wurzelbildung, Blattmasse, Triebwachstum
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Generative Phase (Blüte): Fokus auf Blütenproduktion, Harzbildung, Aromaentwicklung
Jede Phase erfordert ein angepasstes Nährstoffverhältnis.
2. Die drei Hauptnährstoffe (Makronährstoffe)
Die Grundnahrung besteht aus dem sogenannten NPK-Dreieck:
Nährstoff Funktion Benötigt in PhaseN (Stickstoff) Wachstum, Blattbildung, Proteinsynthese Vor allem in der VegiP (Phosphor)Wurzelbildung, Energie, BlütenbildungÜbergang & Blüte K (Kalium)Wasserhaushalt, Zellfestigkeit, Harzbildung Stark in der Blüte
Beispielhafte NPK-Verhältnisse:
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Vegi-Phase: 3-1-2 oder 2-1-3
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Blüte-Phase: 1-3-2 oder 1-4-5
3. Sekundäre Nährstoffe und Mikronährstoffe
Neben NPK benötigt Cannabis weitere Elemente:
▶ Sekundär:
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Calcium (Ca) – Zellwandstabilität
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Magnesium (Mg) – Chlorophyllbildung
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Schwefel (S) – Proteinsynthese
▶ Mikro:
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Eisen (Fe), Zink (Zn), Mangan (Mn), Bor (B), Kupfer (Cu), Molybdän (Mo)
Mangelerscheinungen in Mikronährstoffen sind oft schwerer zu erkennen – regelmäßige Kontrolle des pH-Werts ist essenziell (Erde: 6.0–7.0, Hydro: 5.5–6.5).
4. Organische vs. mineralische Düngung
Beide Systeme haben Vor- und Nachteile:
▶ Organisch:
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Langsame, natürliche Nährstofffreisetzung
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Fördert Bodenleben & Aroma
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Weniger Überdüngungsrisiko
Beispiele: Wurmhumus, Komposttee, Bat Guano
▶ Mineralisch:
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Schnelle Wirkung, präzise Steuerung
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Gut für Hydroponik & Coco
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Höheres Risiko bei falscher Dosierung
Beispiele: HESI, Canna, BioBizz (mineralisch & organisch gemischt)
5. Nährstoffbedarf in der Vegi
Ziel: Starkes Wurzelsystem, kräftige Triebe, gesunde Blätter
▶ Typisches Schema:
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N hoch, P und K moderat
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Stickstoff ist zentral für Blattgrün
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Regelmäßige Düngung alle 5–7 Tage oder bei Bedarf
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Nährlösung nach EC-Wert anpassen (ca. 0.8–1.2 in Erde)
▶ Symptome bei Mangel:
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Hellgrüne bis gelbe Blätter (Stickstoffmangel)
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Wachstumsstopp, blasse Blattadern
6. Nährstoffbedarf in der Blüte
Ziel: Große, dichte Buds mit viel Harz
▶ Typisches Schema:
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Stickstoff reduzieren
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Phosphor & Kalium steigern
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Blütestimulatoren oder Booster optional
▶ Symptome bei Mangel:
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Kleine Buds, langsame Harzbildung (P-Mangel)
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Schwache Struktur, Anfälligkeit (K-Mangel)
▶ Achtung:
Überdüngung kann zur Nährstoffblockade führen – weniger ist manchmal mehr!
7. Spülen (Flushen) vor der Ernte
In den letzten 7–10 Tagen vor der Ernte empfiehlt sich das Spülen mit klarem Wasser, um Rückstände aus dem Medium zu entfernen. Das verbessert:
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Geschmack
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Verbrennungseigenschaften
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Reinheit des Endprodukts
Flush bei mineralischer Düngung: besonders wichtig.
Bei organischem Anbau: meist nicht nötig, aber optional möglich.
Problem Ursache Lösung Gelbe Blätter oben Eisenmangel, pH-Problem pH-Wert prüfen, Chelate nutzen Braune Blattspitzen Überdüngung (Salzstress)Spülen, EC-Wert senken Blattadern grün, Fläche gelb Magnesium Mangel Bittersalz geben (MgSO₄) Krumme, verbrannte Ränder Kalium- oder Calciummangel CalMag-Zusatz verwenden
9. Fazit
Ein ausgewogenes Nährstoffmanagement ist entscheidend für gesunde, produktive Cannabispflanzen. Während Stickstoff im Wachstum dominiert, sind Phosphor und Kalium in der Blütephase unerlässlich. Wer zusätzlich auf pH-Wert, EC-Kontrolle und die Wahl der Düngemethode achtet, wird mit gesunden Pflanzen und hochwertigem Ertrag belohnt.
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