Cannabis Topping: Techniken, Timing & Tipps für maximalen Ertrag

Veröffentlicht am 24. April 2025 um 12:11

Einleitung

Topping ist eine der bekanntesten Methoden, um beim Cannabisanbau den Ertrag zu steigern und die Pflanze buschiger wachsen zu lassen. Durch gezieltes Entfernen der Triebspitze wird die Pflanze dazu angeregt, mehr Hauptcolas auszubilden. Richtig eingesetzt, führt Topping zu gleichmäßigerem Lichtempfang, besserer Luftzirkulation und einem insgesamt effizienteren Wuchs.

In diesem Artikel erklären wir dir detailliert, wie, wann und warum du Topping anwenden solltest, worauf du achten musst und bei welchen Pflanzen diese Technik besonders gut funktioniert.

1. Was ist Topping?

Beim Topping wird der Haupttrieb einer Cannabis-Pflanze über einem Nodienpaar abgeschnitten, um das vertikale Wachstum zu begrenzen und das horizontale Wachstum zu fördern. Aus einem dominanten Haupttrieb werden dadurch zwei gleichwertige neue Triebe.

→ Ziel: Mehr gleichwertige Buds, statt nur ein dicker Headbud.

2. Warum sollte man toppen?

✅ Erhöhung des Ertrags durch mehr Colas
✅ Bessere Lichtverteilung im Zelt
✅ Buschigeres Wachstum – ideal für kleine Räume
✅ Vorbereitung auf weitere Trainingstechniken (z. B. ScroG, LST)
✅ Kontrolliertes Höhenwachstum

3. Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Topping?

Toppe deine Pflanze erst, wenn sie stark genug ist – meist nach der Bildung des 4. bis 6. Nodienpaars. Früheres Topping kann Pflanzen unnötig stressen oder das Wachstum hemmen.

Richtwerte:

  • Pflanze hat 4–6 gesunde Nodien (Knotenpaare)

  • Mindestens 2–3 Wochen alt

  • Keine sichtbaren Stressanzeichen (z. B. Mangel, Schädlingsbefall)

4. So funktioniert Topping Schritt für Schritt

Benötigt wird:

  • Saubere, scharfe Schere oder Skalpell

  • Desinfektionsmittel (Alkohol 70 %)

Anleitung:

  1. Bestimme die oberste Triebspitze.

  2. Schneide direkt über dem vierten oder fünften Nodienpaar ab.

  3. Achte auf einen sauberen, geraden Schnitt, um Infektionen zu vermeiden.

  4. Optional: Desinfiziere die Schnittstelle mit Neemöl oder Aloe-Vera-Gel.

Nach 3–5 Tagen bilden sich zwei neue Triebe an der Schnittstelle.

5. Alternative Technik: Fimming

Beim Fimming wird die Triebspitze nicht ganz entfernt, sondern nur angeritzt oder teilweise abgeschnitten. Das kann zu 3–4 neuen Trieben führen, ist aber weniger präzise.

Topping vs. Fimming Vergleich:

Merkmal Topping Fimming Anzahl neuer Triebe 23–4 (ungewöhnlich, ungleichmäßig) Kontrolle Hoch Mittel (Ergebnis variiert)Risiko Gering Mittel (Stress möglich)

6. Erholung nach dem Topping

Nach dem Schnitt braucht die Pflanze einige Tage zur Regeneration. In dieser Zeit:

  • Kein zusätzliches Training

  • Keine Umtopfaktionen

  • Lichtintensität leicht senken

  • Luftfeuchtigkeit etwas erhöhen (60–70 %)

→ Sobald die neuen Triebe sichtbar wachsen, kannst du mit weiteren Techniken wie LST oder ScroG weitermachen.

7. Wie oft kann man toppen?

Topping kann mehrmals durchgeführt werden – bei stark wachsenden Pflanzen sogar 2–4 Mal pro Grow. Wichtig ist:

  • Genügend Erholungszeit zwischen den Schnitten (mind. 5–7 Tage)

  • Nur in der vegetativen Phase

  • Nicht kurz vor oder in der Blüte durchführen!

8. Welche Sorten eignen sich besonders gut?

Besonders geeignet:

  • Photoperiodische Pflanzen

  • Hybride mit stabilem Wuchs

  • Indica-dominante Sorten (kompakter, buschiger)

Weniger geeignet:

  • Autoflowering Pflanzen (begrenzte Zeit für Erholung)

  • Reine Sativas mit sehr langem internodalen Abstand

→ Autoflowers solltest du nur einmal sehr früh und mit Vorsicht toppen – oder lieber mit LST arbeiten.

9. Kombinierte Methoden für Maximalertrag

Viele Grower kombinieren Topping mit:

  • LST (Low Stress Training)

  • Mainlining (strukturiertes mehrfaches Topping)

  • ScroG (Screen of Green, gleichmäßiges Dach aus Buds)

Diese Methoden können zu deutlich höherem Ertrag führen, erfordern aber mehr Planung und Erfahrung.

10. Häufige Fehler beim Topping

❌ Zu frühes Topping → Pflanze ist noch zu schwach
❌ Unscharfe Schere → Quetschung, Infektionsgefahr
❌ Kein Erholungsspielraum → Folgeprobleme durch Stress
❌ Falscher Zeitpunkt (z. B. in der Blütephase)

✅ Immer beobachten, wie deine Pflanze auf das Topping reagiert. Gutes Training ist individuell angepasst!

Fazit

Topping ist eine effektive Technik, um deine Pflanzen buschiger und ertragreicher wachsen zu lassen. Besonders für Indoor-Grows mit begrenztem Platz bietet Topping viele Vorteile – vorausgesetzt, es wird sorgfältig, geplant und zum richtigen Zeitpunkt durchgeführt. In Kombination mit anderen Techniken entstehen gleichmäßige Canopies und hohe Erträge.

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