Einleitung
Nicht jeder Trainingsansatz beim Cannabisanbau muss radikal sein. LST – Low Stress Training – ist eine Methode, bei der Pflanzen sanft gebogen und fixiert werden, um ihren Wuchs zu steuern. Das Ziel: Mehr Licht an mehr Buds, bessere Luftzirkulation und ein gleichmäßiges Pflanzenprofil – ganz ohne große Schnittmaßnahmen oder Stress.
Dieser Artikel zeigt dir Schritt für Schritt, wie du LST richtig anwendest, wann du damit beginnst und wie du damit auch Autoflowering Pflanzen effektiv trainierst.
1. Was ist LST?
Low Stress Training (LST) ist eine Technik, bei der Triebe während der Wachstumsphase vorsichtig nach unten gebogen und fixiert werden. Dadurch wird das horizontale Wachstum gefördert, Lichtverhältnisse werden verbessert und die Pflanze entwickelt mehrere gleichwertige Haupttriebe.
→ Im Gegensatz zu Topping wird nichts abgeschnitten – der Stress für die Pflanze ist minimal.
2. Vorteile von LST
✅ Sanftes Training – kaum Stress für die Pflanze
✅ Ideal für Autoflower-Pflanzen
✅ Mehr Licht an mehr Stellen – höhere Budentwicklung
✅ Bessere Belüftung, geringeres Schimmelrisiko
✅ Kontrolle über Höhe – ideal für kleine Zelte oder Stealth-Grows
✅ Perfekte Vorbereitung auf ScroG
3. Wann sollte man mit LST anfangen?
LST beginnt am besten früh in der Wachstumsphase, sobald die Pflanze 4–6 Nodienpaare entwickelt hat. Junge Triebe sind flexibler und lassen sich einfacher biegen, ohne zu brechen.
Richtzeitpunkt:
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Pflanze ist 2–3 Wochen alt
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Gesund und vital
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Stängel ist noch biegsam
4. Materialien für LST
Du brauchst keine spezielle Ausrüstung – viele Tools findest du im Haushalt:
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Pflanzendraht, weiche Kabelbinder oder Pfeifenreiniger
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Bambusstäbe oder Topfrand als Fixierpunkte
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Lötkolben oder Nagel, um Löcher in Töpfe zu machen
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Optional: Klammern oder weiche Haken für präzises Biegen
Wichtig ist: Verwende weiches, nicht einschneidendes Material – z. B. Gartendraht mit Gummibeschichtung.
5. LST Schritt für Schritt anwenden
So funktioniert’s:
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Wähle den Haupttrieb und biege ihn sanft zur Seite – fixiere ihn mit Draht oder Klammer am Topfrand.
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Seitentriebe wachsen nun nach oben – diese kannst du bei Bedarf ebenfalls zur Seite biegen.
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Wiederhole die Fixierung alle paar Tage, je nach Wuchsverhalten.
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Achte auf gleichmäßige Lichtverteilung – Ziel ist ein flaches, buschiges Pflanzenprofil.
6. LST bei Autoflower-Pflanzen
Autoflowering Sorten sind oft empfindlich gegenüber zu starkem Stress – LST bietet hier eine ideale Trainingsmethode.
Tipps für Autos:
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Früh beginnen (nach dem 3.–4. Nodium)
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Kein Topping – stattdessen nur Biegen
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Training nach Einsetzen der Blüte beenden
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Auf schnelle Reaktion achten – zu spätes LST bringt wenig
7. Kombination mit anderen Techniken
LST lässt sich gut kombinieren mit:
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Topping (vor dem LST, nur bei photoperiodischen Pflanzen)
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Defoliation – gezieltes Entfernen von Blättern für Lichtdurchlass
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ScroG – LST ist oft die Vorstufe für den Screen of Green
→ Besonders effektiv: Topping + LST + ScroG
8. Pflanzengesundheit während LST im Blick behalten
Während des Trainings solltest du deine Pflanze regelmäßig kontrollieren:
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Verletzungen an Trieben vermeiden
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Fixierungen nicht zu eng – kein Einschneiden!
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Triebe immer nur so weit biegen, wie sie es zulassen
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Bei Brüchen: Mit Tape oder Aloe-Vera-Saft versorgen
9. Häufige Fehler beim LST
❌ Zu spät angefangen – Triebe sind bereits hart
❌ Zu stark gebogen – Bruchgefahr
❌ Fixierungen zu fest – einschnürende Drähte
❌ In der Blütephase weitergebogen – reduziert Ertrag
✅ Regelmäßig nachjustieren, aber sanft
✅ Ziel: Flaches, offenes Pflanzendach mit vielen Buds
10. Beispielstrategie: LST in der Praxis (4-Wochen-Plan)
Woche Maßnahme 1 Pflanze beobachten, auf Vitalität achten 2 Haupttrieb erstmals biegen und fixieren 3 Seitentriebe trainieren, Struktur formen 4 Letzter Schliff, Training abschließen
Fazit
LST ist eine effektive und pflanzenschonende Technik, um Ertrag, Lichtverteilung und Struktur deiner Cannabis-Pflanzen zu verbessern – insbesondere bei Autoflowers oder bei beschränktem Platz. Mit wenig Aufwand, regelmäßigem Biegen und ein bisschen Geduld kannst du den Unterschied zwischen einer durchschnittlichen und einer exzellenten Ernte machen.
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